Reisen mit Helga und Helmut Sprang
Unsere Berlin-Fahrt in den Herbstferien 2012
Friedrich II.

„Auf den Spuren Friedrich des Großen“ in Berlin, Potsdam und im Oderbruch.

Eine Exkursion im 300. Jubiläumsjahr seiner Geburt

VHS-Exkursions-Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dem Gastwirt "Zum Alten Fritz" Wolfgang Bartsch (rechts im Foto) vor der Statue des "Alten Fritz" in Letschin. 26. Oktober 2012.

Teilnehmerin Wiebke Janssen hat für die Gruppe aus meiner Sicht einen sehr informativen, weil individuellen Reisebericht geschrieben, den Helmut Sprang mit Fotos untermalt hat. Wer ihn lesen möchte, bekommt ihn bei entsprechender pdf-Software, die es kostenlos im Netz gibt, hier durch einen Klick. Helmut Sprang

Unter den 350 000 Besuchern der Sonderausstellung „Friederisiko“ (die Oostfriesen-Zeitung berichtete am 30. 10. 2012 darüber) war auch eine Gruppe von VHS Leer-Teilnehmern, die sich anlässlich des 300. Geburtstags-Jubiläums  „Auf den Spuren Friedrich des Großen“  in Potsdam, Berlin und im Oderbruch befanden. In Potsdam  bewunderte man die 72 Wohn- Gäste- und Kulturräume mit ihren Exponaten in der Sonderausstellung im Neuen Palais. Nicht weit davon entfernt  wandelte die Gruppe in den Gemächern und den im Herbstglanz strahlenden Anlagen des Schlosses Sanssouci, wobei das Grab des „Alten Fritz“, wie man Friedrich den Großen oder Friedrich II. auch nannte, nicht ausgelassen werden durfte. Etliche Touristen legen hier frische Kartoffeln  nieder, denn damit verbinden sich so etliche Anekdoten oder Legenden. Richtig ist, dass Friedrich II.  im selben Jahr, in dem er in einem „Urbarmachungsedikt“  für die Moorkolonisierung in Ostfriesland sorgte, auch ein Kartoffelerlass herauskam. Er ließ die Knollen kostenlos an die Bevölkerung verteilen und befahl 1756 den Anbau der Pflanze.

Bei einer Tagesexkursion im Oderbruch gab es im Gasthaus „Zum Alten Fritz“ in Letschin ein leckeres Mittagessen zu moderaten Preisen (z. B. eine Rinderroulade, Apfelkohl und Klöße für 8,50 €). Besonders beeindruckt hat dort der Gastwirt Wolfgang Bartsch, der den VHS-Teilnehmern das „Stehaufmännchen“, gemeint ist damit das Standbild vor dem Lokal „Zum Alten Fritz“, näher gebracht hat. 1905 wurde das Denkmal erstmals aufgestellt. 1990 wurde das Denkmal ein zweites Mal feierlich eingeweiht. Aber noch vor der Wende hatte Wolfgang Bartsch und ein paar Gesinnungsgenossen  1986 in einer Nacht-und-Nebel-Aktion die Statue des „Alten Fritz“ hier in Letschin aufgestellt, dies mit der Begründung, dass doch „Unter den Linden“ in Berlin das Reitermonument auch wieder aufgestellt worden sei. Im Hinterzimmer des Restaurants befinden sich etliche Friedrich-Büsten und andere Dokumente aus der Preußenzeit Friedrich II.

Auf den Spuren von Friedrich dem Großen befand man sich auch in Küstrin, das heute Kostrzyn heißt und direkt hinter dem Oderfluss in Polen liegt. Hier in Küstrin wurde der junge Friedrich auf Befehl seines Vaters, des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. von Preußen, wegen eines Fluchtversuchs zur Festungshaft verurteilt und musste dabei sein, als am 6. 11.1730 das Todesurteil Enthaupten an seinem Freund Katte vollstreckt wurde. 1945 wurde der alte Ort Küstrin  durch Kampfhandlungen dem Erdboden gleichgemacht. Die Gruppe konnte ergriffen nachvollziehen, dass man an diesem Ort vom „Pompeji an der Oder“ spricht. Kein einziges Haus ist erhalten, Grundrisse von Gebäuden sind kaum mehr zu erkennen und gepflasterte Straßenzüge nicht mehr vorhanden, Gras und Bäume überwuchern die zurückgebliebenen Schuttberge.

In Berlin gehörte bei einem Stadtspaziergang wegen des berühmten Satzes „Jeder soll nach seiner Facon selig werden“ die Hedwig-Kathedrale, die Friedrich II.  für die Katholiken erbauen ließ, oder die Staatsoper (heute „Unter den Linden“), die er erstmals in seiner Zeit auf freiem Gelände, also nicht in königlichen Anlagen und abgeschottet vom „normalen“ Volk, bauen ließ. Unser Stadterklärer, Herr Krajewski, ein älterer Herr, Original-Berliner, machte der Gruppe für das Programm ein besonderes Lob. Er sagte, dass das höchste Lob, das man in Berlin vergeben könne, folgendes sei:  „Da kann man leider echt nicht meckern.“  Und so freute sich auch der Leiter der Exkursion, Dr. Helmut Sprang, dass es nichts zu meckern gab, sich die interessierten VHS-Teilnehmer über die erlebnisreichen Exkursionstage in Berlin, Potsdam und im Oderbruch positiv äußerten.

Helmut Sprang